Sonntag, 19 Mai 2024
 
 
Intellectual Property Rights (IPR) - ein entscheidender Faktor

Nicht nur in Menlo Park oder Silicon Valley definiert sich heute der Wert vieler Unternehmen zu einem großen Teil über das vorhandene Patentportfolio und die Abgrenzung der eigenen exklusiven Rechte gegenüber der Konkurrenz. Typische Beispiele sind sicherlich die von großen börsennotierten Unternehmen wie Johnson & Johnson (86%)*, Merck (82%)*, Nike (86%)* oder Microsoft (95%)*. Der Schutz der eigenen Technologie ist heute für Unternehmen ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal (USP) gegenüber der Konkurrenz oder schlicht eine Notwendigkeit um zu überleben. Die Sichtweise Patente oder IPR im allgemeinen, d.h. inklusive Marken und Designs etc. sei etwas für die „New Economy“ oder für Großkonzerne wäre grundlegend falsch, da gerade gute IP Rechte die „Schleuder des Davids“ für kleine und mittlere Unternehmen sein können.

(* Angaben nach Christopher G. Pike, Virtual Monopoly, Nicholas Brealey Publishing, 2001)

 Patents_vs_RD_Expenditure

Abb.: B. Patentanmeldungen im Vergleich zu nationalen Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Zeitraum 2003-2007

Quelle: WIPO Statistical Database und UNESCO

Die stetig steigende Zahl der Patentanmeldungen zeigt ebenfalls wie wichtig die Sicherung der exklusiven Rechte für neue Technologien bzw. Erfindungen ist und wie schnell die „freien Plätze“ in den einzelnen Technologiebereichen, insbesondere aber in neuen Technologiebereichen abnehmen. So stieg in den letzten 20 Jahren im Spezialgebiet der Nanotechnologie die Anzahl der jährlichen Patentanmeldungen von <20 auf mehr als 400 im Jahre 2008. Die Patentanmeldungen dieser Technologiesparte spiegeln sich mittlerweile im täglichen Leben wider. Hier haben zum Beispiel die Nanopartikel als Additive für Zahnpasta und antimikrobielle Nano-Beschichtungen für Lebensmittelverpackungen Einzug gehalten.

G01N_Applications_over_the_last_30_yearsAbb.: C. Patentanmeldungen im Bereich enzymatischer und mikrobieller Testsysteme und Sensoren, abgebildet über die internationalen Klassen G01N und C12Q1

Abbildung C stellt die Anzahl der jährlich eingereichten Patentanmeldungen der internationalen Klassen G01N und C12Q zwischen 1980 und 2009 dar. Die Kombination dieser beiden Klassen bilden die Untergruppe der enzymatischen und mikrobiellen Testsysteme und Sensoren ab und erlaubt einen Eindruck über die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in diesem Bereich. Diese Daten schließen viele in vitro Diagnostika ein, da hierfür Enzyme z.B. für die Blutglucosebestimmung bei Diabetikern benutzt werden.

Interessant ist der Trend der Anmeldungszahlen bei den drei bekanntesten Patentorganisationen. Dieser zeigt, wie die internationalen Patentanmeldungen (PCT) stetig an Bedeutung gewinnen. Seit 2008 übertreffen sie die europäischen wie US-amerikanischen Anmeldungen.

Definition der internationalen Patentklassen G01N und C12Q...